Global Working Generation

Hiroshi Ono
Japan

Hoshi Coupe – Ein japanischer “Star”

In Japan, meiner Heimat, haben nicht viele Menschen Gelegenheit, so wie ich, in einem multikulturellen Umfeld aufzuwachsen. Mein Vater, Shigeo Ono, arbeitet im Bereich soziale Bildung und organisiert u. a. internationale Austausche. Meine Mutter, Masako Hoshi, hat das Unternehmen „Hoshi Coupe“ gegründet, in dem ich heute Miteigentümer bin.

“Hoshi” bedeutet auf Japanisch “Stern” und “Coupe” ist das französische Wort für “Schnitt”. Der Firmenname sagt also aus, was wir sind: japanische Friseursalons für internationale Kundschaft. Mittlerweile arbeiten 30 Angestellte in unseren Filialen in Kyoto, New York, Paris und Berlin.

Berlin

Berlin

Der Anfang

Meine Mutter eröffnete ihren ersten Salon Mitte der 80er Jahre in Tokio. Nach einiger Zeit zog sie nach London, um sich als Stylistin bei Vidal Sassoon zu spezialisieren. Ihre ständige Suche nach Perfektion führte sie nach Paris und New York, wo sie zunächst in mehreren Salons arbeitete und schließlich ein eigenes Geschäft eröffnete. Bald schon konnte sie expandieren.

Auch ich habe mich schon von klein auf für fremde Länder interessiert und mir war schon früh klar, dass ich Japan eines Tages verlassen würde. Ich habe an mehreren Schüleraustauschen teilgenommen, die mein Vater organisiert hat. Schon damals hatte ich gern Kontakt zu Menschen aus anderen Kulturen, und ihre unterschiedlichen Ansichten fand ich immer sehr spannend. Deshalb hatte ich später im Ausland auch nie Anpassungsschwierigkeiten oder Konflikte.

Paris

Paris

Das Stylisten-Handwerk habe ich in Japan gelernt. Dort habe ich in drei Salons bei Yokohama und in Tokio gearbeitet. Bevor ich Hoshi Coupe beitreten konnte, musste ich zunächst Berufserfahrung sammeln und mir die japanischen Techniken und Fähigkeiten aneignen.

In den 90er Jahren habe ich in Paris bei MOD’s Hair einen Spezialisierungskurs absolviert und kreative Techniken entwickelt. Später habe ich mich ausschließlich unserem eigenen Hoshi Coupe gewidmet. In Paris konnte ich die internationalen Erfahrungen sammeln und die notwendigen Kontakte aufbauen, um das Unternehmen wachsen zu lassen. Danach haben wir unsere Salons in Berlin und Kyoto eröffnet.

Kyoto

Kyoto

Das Konzept

Das Wichtigste ist nicht das Design, sondern der Stylist. Unsere Salons haben wir als Galerien konzipiert, und zwar ganz minimalistisch, um die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Salon ist die Bühne, auf der der Stylist agiert. Er soll nicht abgelenkt werden.

Bei der Gestaltung der Salons haben wir künstliche Stoffe gemieden und vornehmlich mit Rohmaterialien gearbeitet. In Berlin z.B. haben wir die Wände nicht gestrichen, sondern den puren Beton belassen. In Kyoto gibt es echtes Holz und in Chelsea haben wir bei der Dekoration des Salons die ursprünglichen alten Ziegel des Gebäudes hervorgehoben.

Chelsea, NYC

Chelsea, NYC

East Village, NYC

East Village, NYC

Upper West, NYC

Upper West, NYC

Unsere Erfahrung

Was den wirtschaftlichen Aspekt betrifft, so bin ich dafür, die Grenzen für den Handel zu öffnen. Ich bin glücklich mit dem, was ich tue, denn es ist das, wovon ich schon als Junge geträumt habe. Außerdem bin ich ein Kunst- und Musikliebhaber. Abgesehen von der praktischen Notwendigkeit des Haareschneidens, hat das Friseurhandwerk auch kreative und künstlerische Aspekte.

Unsere Arbeit lebt von unseren Ideen, und jeder Salon hat seinen eigenen Stil. Unserer ist eher kreativ, offen und international. Wir sind nicht nur für japanische Kunden da, sondern für alle Menschen in diesen aufregenden Städten. Sich auf so viel Verschiedenes einzustellen, erfordert manchmal eine Menge Energie.

Im Ausland zu arbeiten ist eine großartige Erfahrung. Wenn man flexibel ist, lassen sich auch die meisten damit verbundenen Schwierigkeiten schnell lösen.

Die Weisheiten

Schwierigkeiten wird es immer geben, aber es kommt darauf an, flexibel nach Lösungen zu suchen und nach vorn zu schauen. Die Weisheiten meiner Mutter haben mir auf meinem Weg geholfen:

  • Glaube an dich!
  • Laufe nicht den Trends hinterher, sondern schaffe neue Wege und Formen, setze Trends!
  • Gib nie auf!
  • Sei offen und flexibel!
  • Versuche dich selbst an den Dingen, bevor du etwas beurteilst!

Hiroshi Ono wurde in Tokio geboren und ist in der ganzen Welt zu Hause. Er ist Chefstylist und Geschäftsführer des Friseursalons Hoshi Coupe. www.hoshicoupe.com

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