Global Working Generation

Xaver Victor Schneider
Deutschland

Türen in eine andere Welt

Alle meine musealen Installationen sind Unikate, die sich durch meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Ort und dem jeweiligen Geschehen/Thema auszeichnen. In diesem Zusammenhang werde ich von Museen als international tätiger Szenograf ausgewählt, um schwer zugängliche Themen mit wenig musealen Objekten über eine kunstbildnerische Ebene zu vermitteln.

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Wie bei der begehbaren Rauminstallation für die Wanderaustellung „Pictures in our Head“ 2010 Marstallmuseum Schloß Neuhaus/ Paderborn. Dort versuchte ich den schwierigen Begriff „Stereotypen“ einem Publikum (z.b. Schulklassen) durch ein einzigartiges Raumerlebnis „Maschinenraum“ erlebbar zu machen. In dieser Ausstellung gab es pro Ausstellungsort nur jeweils ein regionales museales Objekt, alles andere mußte durch die Bildhaftigkeit meiner Interpretation des Begriffes ausgedrückt werden. Daher sind auch Kinderausstellungen oder spezifische Ausstellungen für Minderheiten (Analphabeten/Roma oder Behinderte) mein Sujet.

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Diese junge bzw. andersartige Zielgruppe, die oft nicht oder noch nicht lesen und schreiben kann, versuche ich durch einprägsame, aufs Wesentliche reduzierte archetypische Bilder zu erreichen. Meine Installationen haben in diesem Kontext oft etwas märchenhaftes, wie bei der Ausstellung „Von Drachen und Helden“2010 BodeMuseum, Berlin-Mitte. Dort konnten Kinder wohlbehütet auf dem weichgepolsterten Rücken eines Drachens liegend, geschützt unter einem speziell von mir dafür kreierten Drachenflügel mit Lichtinstallation, der sich wie der Nachthimmel über die kleinen Zuhörer spannte, an Kissen in Schuppenform (mit eingebauten Lautsprechern) den spannenden Geschichten lauschen.

Oder sie entführen den Besucher in andersartige exotische Welten durch Eintauchen in begehbare Stimmungsbilder wie bei der Großrauminstallation „was essen wir – wir essen Reis“ 2011 JuniorMuseum, Berlin-Dahlem.

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Wichtig bei meinen Installationen ist auch immer die stofflich-haptische Qualität. Durch die von mir besonders ausgewählten, künstlerisch bearbeiteten und gestalteten Materialen und Oberflächen werden alle Sinne angeregt und eine sinnlich-emotionale und körperliche Wahrnehmung evoziert . In meinen Ausstellungen dürfen und sollen die Objekte durch Anfassen im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden – „Berühren strengstens erlaubt“. Große Bedeutung hat auch immer die sorgfältige Auswahl von Farben und deren spezielle Wirkung im thematischen Kontext.

Durch Verwendung von interaktiven Medien, die ich teilweise selber entwickle, versuche ich speziell bei historischen Themen Bezüge zur Gegenwart herzustellen und Inhalte und Objekte vom musealen Staub zu befreien. So wie bei der 3D-Box in der Ausstellung „comicleben“ 2012 Museum Europäischer Kulturen, Berlin-Dahlem. Dort wurden 3D-Animationen über Spiegel auf mannsgroße Glasscheiben projeziert, hinter denen der Besucher, als Teil des virtuellen Geschehens, zum lebender Akteur und Mitspielers des Superhelden wurde.

Immer finden auch analoge Interaktionen zwischen Besucher und Objekt statt, wie bei der großen Schattenspielinstallationswand zur Austellung „Schahname – 1000-jähriges Königsbuch“2011 Museum für Islamische Kunst, Berlin-Mitte. (Entwickelt und gebaut in Zusammenarbeit mit meiner Masterklasse des Studienganges „Szenischer Raum-Bühnenbild“ der TU-Berlin.)

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Bei dem mobilen Museum, einer fahrenden Kunstinstallation der Ausstellung „Youth on the Move“ 2013Humboldt Universität, Berlin-Mitte .wird der Strassenraum zum Museum. Ebenso in der Raum-Stadt-Installation „Pécs – Fünfkirchen – Pecuh, Bilder einer multiethnischen Stadt“ Dez 2009 – Juni 2010, Pécs Südungarn. Ein Ausstellungsprojekt als mental Map im Museum und im Freien anlässlich der „Europäischen Kulturhauptstadt 2010“ .

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Die Leitprinzipien meiner Arbeit sind sammeln, verarbeiten und teilen. Sehen, gestalten und kommunizieren.

Xaver Victor Schneider ist Architekt und Bühnenbildner. Während seiner beruflichen Laufbahn in München, London, Salzburg und Berlin hat er an diversen Projekten mitgearbeitet. Als Architekt und Konstrukteur, an innenarchitektonischen Konzepten und Erweiterungen, Ausstellungsgestaltung für Museen und Bühnenbild mit technischer Ausrüstung. Derzeit lebt er in Berlin.

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